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Ayurveda

Tief fasziniert von dieser jahrtausendealten Heilkunst, möchte ich mit dir teilen, was mich begeistert, um diesen Schatz des ältesten Gesundheitssystems der Welt auch in unserer pharmazeutisch orientierten Gesellschaft wieder aufleben zu lassen und das Gesundheitssystem der altindischen vedischen Hochkultur weiter zu tragen.

Wie könnten wir alle davon profitieren, wenn wir wieder lernen viel mehr auf uns selbst zu hören. Uns die Zeit nehmen, um erkennen zu können was unser eigener Körper, Geist und Seele brauchen, was uns nährt und gut tut und welche Gewohnheiten, Lebensmittel und Erwartungen wir lieber hinterfragen sollten. Ein Leben in Balance – das klingt so einfach und ist in unserer schnelllebigen, social media gesteuerten Gesellschaft immer mehr eine Gratwanderung, eine Herausforderung mit der wir tagtäglich konfrontiert werden und in der es umso wichtiger ist den je, die eigene Mitte immer wieder neu aufzusuchen.

Alles Liebe, Steffi

Vata

Prinzip von Bewegung

Elemente: Elemente Wind + Äther (Luft und Raum)
Eigenschaften: leicht, luftig, trocken, rau, austrocknend, eiskalt, wechselhaft, sehr feinstofflich, dünn
Sitz: Dickdarm
Vata-Tageszeit: 2-6 Uhr und 14-18 Uhr (je nach Mondphase)
Vata-Jahreszeit: Oktober – Februar
Geschmacksrichtungen: scharf, zusammenziehend, bitter

Zur Unterstützung des Vata Doshas empfohlen:
Nahrungseigenschaften: leicht, warm, aufbauend, weich, feucht beruhigend
Geschmack: süß, salzig, leicht sauer, leicht scharf

Vata-Dosha sollte süß, sauer, salzig, leicht scharf bevorzugen, also alle Nahrungsmittel, die Kapha und Pitta vermehren. Reduzieren sollten sie bittere und zusammenziehende Lebensmittel, da diese ihr Vata verstärken und zu Beschwerden wie Blähungen, Trockenheit etc. führen können.
Ist Vata erhöht, also bei Erschöpfung, zunehmender Sensibilität und viel Veränderung, die im Außen stattfindet, auch Stimmungsschwankungen, so besteht das natürliche Bedürfnis nach süß, sauer, salzig. Diese Geschmäcker gleichen Vata aus. Scharfe-, bittere- und zusammenziehende Speisen vermehren Vata.

Vata steht in enger Verbindung mit den Lungen und zirkuliert durch die Lungen. Es reguliert die Trocknung im Körper. Die Ileozäkalklappe rechts unten zwischen Dünn- und Dickdarm. Der flüssige Brei wird dort eingedickt. Flüssigkeit wird entzogen und geht zurück in den Körper. „Data Konstitutionen dürfen kein Wasser verlieren.“ 
Die Bewegung der Blätter am Baum ist Vata, nicht der Wind. Zu viel Wind macht zu starke Bewegung und Trocknung. Vata regiert unsere Nerven und ist Taktgeber für Nerven von außen und innen. Bei Nervosität macht der Dickdarm Blähungen, Wind… Vata macht auch Nervenimpulse, z.B. Herzschlag, Augenklimpern, herumlaufen, unruhig… Durch den Wind sein, bedeutet wenn in unserem Inneren viel los ist, das vegetative Nervensystem aus der Balance ist, so können leichter Ängste, Unruhe und Nervosität entstehen.
Vata Beispiel – Gebetsfahnen: Der Wind macht die Fahnen fransig und trocken, sie verlieren Farbe.

Pitta

Zur Unterstützung des Pitta Doshas empfohlen:
Nahrungseigenschaften: kühl, kurz gekocht, mild, schwer, auch Rohkost
Geschmack: süß, bitter, zusammenziehend

Pitta-Dosha sollte süß, bitter, zusammenziehend, also Nahrungsmittel, die Kapha und Vata vermehren zuführen. Reduzieren sollten sie allerdings sauer, scharf und salzig, da diese Geschmäcker Pitta erhöhen. Ist Pitta erhöht, also emotionalem Stress und Hitze ausgesetzt, so dass Entzündungsherde brodeln, besteht der natürliche Drang nach süßem- und bitterem Geschmack. Beide gleichen Pitta aus. 
Pittatypen essen gerne sauer, salzig und scharf. Sie können so allerdings kein Wasser halten, es verdampft und trocknet aus. Saure, salzige und scharfe Speisen vermehren Pitta. Hier werden die sauren Säfte produziert.

Pitta hat ein starkes Agni = Verdauungsfeuer. Es steht für Kraft von Transformation, Umwandlung unserer stofflichen Nahrung, alles was wir sehen, hören, riechen und auch alles was wir konsumieren (Gefühle, Essen, Eindrücke).
Wir verdauen Gedanken und Emotionen von außen während wir schlafen. Pitta steigt ab ca. 22 Uhr an, wenn der Mond ansteigt und drüber geht bis ca. 2 Uhr. Wenn wir schläfrig werden ab ca. 21 Uhr sollten wir uns mehr zurückziehen, mehr im Dunklen sein. Kerzenlicht, ruhige Musik oder schöne Gespräche, Ruhe… so dass wir in einen Tiefschlaf mit Alphawellen gelangen. Hier entgiftet die Leber, Gewebe werden umgewandelt und neue Zellen zur Verfügung gestellt. Sinneseindrücke vom Tag, Gedanken und Emotionen werden nachts verarbeitet.

Kapha

Prinzip von Schutz und Nahrung, Stabilität und Substanz

Elemente: Elemente 50% Erde und 50% Wasser = Schlamm
Kapha-Tageszeit: ca. 6-10 Uhr und 18-22 Uhr (je nach Mondphase)
Kapha-Jahreszeit: Februar – Juni
Sitz: oberer Teil des Magens
Eigenschaften: erdend, schwer, kühl, feucht, weich, stabil, unbeweglich, langsam, träge, schleimig, schützt, beweglich, zäh, nährend
Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig
Sorgt für Stabilität, Festigkeit, Struktur, Substanz, Aufbau, Schutz

Zur Unterstützung des Kapha Doshas empfohlen:
Nahrungseigenschaften: leicht, warm, trocken, anregend
Geschmack: scharf, bitter, zusammenziehend

Kapha-Dosha sollte scharf, bitter und zusammenziehend bevorzugen, also alle Nahrungsmittel, die Pitta und Vata vermehren. Zu reduzieren sind hingegen süß, sauer, salzig, da diese das Kapha-Dosha erhöhen.
Ist Kapha erhöht, also bei Jucken, Appetitlosigkeit, Wasseransammlungen, etc., so sollte der natürliche Drang nach scharfen und bitteren Speisen stärker werden, sie gleichen Kapha aus. 
Süße und saure Speisen bewirken allgemein eine Erhöhung von Kapha. (Ausnahmen: Honig, alter Weizen, grüne Linsen, Gerste)
Kapha ist auch für das Immunsystem zuständig. Sehr ölig, Schleim schützt das Gewebe. Schleimhäute sind da, dass es nicht reibt und entzündlich wird. Wenn wir gute Schleimhäute besitzen, haben wir ein gutes Immunsystem. Kapha hält die Schutzbarriere im Körper aufrecht – z.B. Schleim, Schleimbeutel, Knorpel, Genitalbereich, Nase, Mund-, Darm-, Magen-, Gelenk-, Nasenschleimhaut. Schleim schützt das Gewebe. Da unser Inneres teils sehr sauer ist, schützt die Schleimhaut den Körper vor der Säure.
Speichel hat alkalische Anteile und ist der erste Verdauungsvorgang, spaltet Kohlenhydrate auf, wie Zucker etc. Wenn nicht gut gekaut wird, entsteht Ama, also Schlacken. Deshalb lohnt es sich immer gut zu kauen, das Essen gut einzuspeicheln und sich während des Essens Zeit zu lassen.