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Anatomie & funktionelle Aspekte

Der Beckenboden – Anatomie & funktionelle Aspekte
Wie bei den meisten körperlichen Beschwerden, wird auch dem Beckenboden meist erst Aufmerksamkeit geschenkt, wenn der Körper nicht mehr wie gewünscht funktioniert und sich ernste Anzeichen von Unwohlsein, Ängsten und Schmerzen zeigen. Diese können sehr vielfältig und frustrierend sein, da der Beckenboden nicht nur ein bindegewebig – muskulöser Boden am Grunde unseres knöchernen Beckens ist, sondern dieses feine, reaktive und myofasziale Netzwerk, ein Kraftzentrum aus drei Muskelebenen, auch unterschiedlichste Aufgaben des Körpers übernimmt und somit auf alle Ebenen Einfluss hat. 
Der Beckenboden, als Zentrum für unsere erdende Schöpfungsenergie, Wurzelchakra (Muladhara) oder auch Mula Bandha, steht für Urvertrauen, Stabilität, Halt und Zuversicht. Auch finanzielle Ängste und Unsicherheiten im Außen sind eine Ursache, die diesen Bereich destabilisieren können. Es gilt sich gut aufzustellen und gut für sich selbst zu sorgen, jeden Tag neu!

Ein dynamischer- und anpassungsfähiger Beckenboden – stabil und elastisch zugleich, sorgt für die Aufrichtung der Wirbelsäule und schenkt dem Körper die notwendige Stabilität. Wie ein straff gespanntes Sprungtuch schwingt er in der Vorstellung, parallel zum Zwerchfell mit jeder Einatmung nach unten, mit jeder Ausatmung ganz dynamisch, reaktiv und elastisch nach oben zurück. Durch den ewigen Fluss des Atems, stehen die Diaphragmen Mundboden, Zwerchfell, Beckenboden und Fußsohlen, in einem lebendigen Zyklusorchester von Bewegung – Entspannung und Aktivierung. Zudem schließt der Beckenboden, als Boden unserer wichtigen Rumpfmuskulatur, den Rumpf nach unten hin ab und verhindert ein Ausgleiten der Organe, wie z.B. Blase, Darm oder Gebärmutter.

Aufgrund der Tatsache, dass in unserer Gesellschaft der Beckenboden für viele Menschen leider immer noch zu den Tabuthemen gehört, entdecken einige von uns diesen unsichtbaren, intimen, inneren Bereich, welcher ein besonderer Ort für Kraft und Verletzlichkeit zugleich ist, erst aufgrund von Trauma, hormonellen Veränderungen, Bewegungsmangel, zu viel Druck, während der Schwangerschaft, nach der Geburt oder v.a. auch im Alter in Form von Inkontinenz, Senkungs- / Prostatabeschwerden, Reizblase, Harnröhrenentzündungen, Entleerungsstörungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, gehen, stehen etc. 

Falls du hierzu Fragen hast, traue dich einen ersten mutigen Schritt zu tun – suche dir einen geeignete Fachperson deines Vertrauens und sprich deine Thematik an. Das Leben ist zu kurz, um sich davon ausbremsen zu lassen.