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Beckenbodenverspannung – was tun?

Ein zu verspannter und somit auch zu schwacher Beckenboden blockiert die nötigen Beckenbewegungen. Dadurch verliert der Körper seine natürliche Dynamik und die Verbindung zum Boden (Urvertrauen, Sicherheit), seine natürliche Fähigkeit zu agieren und reagieren, was Betroffene in Form von Verzweiflung, Rückzug und Isolation spüren. Die Auswirkung auf die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden leidet und destabilisiert. Doch was können wir selbst tun? Wie könnte ich dich vielleicht unterstützen, hin zu einer angenehmeren Lebenssituation, ohne dass wir verzweifelt den Kopf im Sand stecken lassen? Gebt euch nicht zufrieden mit, das ist nach den Kindern eben so…“, „der Stress, ich kann einfach nicht anders…“, …im Alter ist das ganz normal…“, „…bei der ist das ja auch so…“ und so weiter.

Ganzheitliche Yogatherapieansätze zur Selbsthilfe
Aus yogischer Sichtweise kann sich Heilung erst dann entfalten, wenn wir uns auf ganzheitlicher Ebene nach dem Gesetz von Mikrokosmos = Makrokosmos oder wie innen so auch außen, über die Verbindung der Werkzeuge Körper, Geist und dem Atem zur Heilung einlassen.
Wenn der Beckenboden zu verspannt ist, braucht es zu Beginn eine sanfte Yogapraxis, die uns darin unterstützt, den Seinszustand anzunehmen. Voller Akzeptanz und einer großen Prise Zuversicht, so dass Ängste abgebaut werden können, um in die natürliche Lebendigkeit zurück zu finden. Symptome verschwinden erst dann, wenn wir uns erlauben zuversichtlich zu sein und uns wieder Selbstvertrauen schenken. Allein die Gedanken, „Ich kann eigenmächtig etwas für mich tun…, ich schaffe das, bin mutig, offen und erlebe jeden Moment neu und lebendig…, raus aus der Opferrolle.“ bringt neue Energie und den ersten Hauch von Zuversicht in dunkle Gedankenmuster. Dabei ist es sinnvoll, sich Schritt für Schritt für die Heilungsreise, Zeit zu nehmen. Ein starres Übungsprogramm vieler Asanas und Krafttraining würde verzweifelnde körperliche Beschwerden und seelisches Unwohlsein nur unnötig verstärken. Zuerst braucht es Wahrnehmung und Achtsamkeit, Entspannung und erst viel später ein individuelles Übungsprogramm.

  • Wahrnehmungs- und Achtsamkeitsübungen
    (Veränderung kann erst dann eintreten, nachdem das verursachende Problem erkannt wird.)
    Körperreise: Unsere Böden/Schichten (Diaphragmen) wahrnehmen und entspannen – Fußsohlen, Beckenboden, Zwerchfell, Mundboden (Kiefer locker lassen…)
    Wahrnehmungsübungen der einzelnen Beckenbodenschichten
    Hände auf die Blase legen, Atemwahrnehmung im Unterbauch, Beckenschale; Blase beruhigen, gut zu sprechen und entspannen (Toilettenverhalten erlernen)
    Visuelle Vorstellungen von Beckenbodenweite, entspannter Zustand & Stabilität (Eric Franklin Bilder können hilfreich sein)
    Loslassen und sich selbst vertrauen im einfachen Sitzen. In den Moment hinein entspannen. Beckenschale, Sitzbeinhöcker in Unterlage sinken lassen, Gesäßmuskulatur lockerlassen – ein ruhiger Atem darf diese Wahrnehmungsübung begleiten. (auch in der tiefen Hocke auf einem Block sitzend, Malasana)
    Pranayama: Erlernen einer entspannten und mühelosen Atmung. Langes tiefes Ausatmen.
  • Entspannungsübungen
    Nervensystem beruhigen, ausgleichen und stabilisieren 
    Zuerst braucht es Entspannung, danach ein individuelles Übungsprogramm
    Yoga Nidra, Meditation, etc., auch Gehmeditationen mit dem sanften aufsetzen der Füße hilft einem hyperaktiven Tonus, ruhiger zu werden. 
    Spaziergänge in der Natur, im Wald bei den Bäumen sein, sich erden und gerne entspannt mit geradem Rücken im Ausfallschritt etc. im Garten tätig sein
    Yoni Steaming
    Selbstmassage auf weichem Ball oder kleiner Handtuchrolle
    Selbstmassage mit den eigenen Fingern und warmen Sesamöl sanftes ausstreichen
    Zusätzlich lohnt es sich, Körperliches beim Facharzt abklären zu lassen und eventuell Unterstützung für seelische Belange in Anspruch zu nehmen, so dass wir unseren Entspannungsprozess gut begleitet unterstützen und uns auf dem richtigen Weg wissen.
    Ängste abbauen, raus aus Perfektionsmustern, neue Erfahrungen sammeln, zurück in die Spur, zurück in die Sichtbarkeit und v.a. sich selbst Vertrauen schenken, dass es wieder werden darf. 
    Eine Variante des Schulterstands (Salamba Sarvangasana) unterstützt das Zurückrutschen der Bauchorgane und entlastet den Beckenboden – es bringt Energie und Vertrauen
    Die Geschlossene Winkelhaltung (Baddha Konasana) im Sitzen, für mehr Blutzufuhr ins Becken hinein – Entspannung und Weite (Supta Baddha Konasana)
  • Allgemeines Krafttraining, wie Schnellkraft und Kraftausdauer
    Den Alltag als Spielwiese ansehen, vielseitige Bewegung, lebendig bleiben beim Putzen, aufräumen, aktiv sein mit guten Energiegebenden sozialen Kontakten, Freunde treffen, sich austauschen und tanzen
    Vom Opferdasein zurück in die Aktivität… wieder das volle Leben schöpfen. Wo geht es lang, wo will ich sein? Was tut mir langfristig gut, was gilt es loszulassen?
    Den Boden unter den Füßen spüren, fest verwurzelt, unterstützt, stabil und getragen
    Tönen, singen, lachen, fröhlich sein, sich zeigen, mit all dem was ist – sattvisch leben
    Individuelles Übungsprogramm / Asanas / Körperübungen für Schnellkraft und Kraftausdauer
    Bei Reizblase / Reizdarm, das Nervensystem beruhigen, Schnellkraftübungen, wie zwinkern nur sehr sanft oder später hinzu integrieren. Vierfüßlerstand (Chakra Vakasana)
    Über die Atmung mit verschiedenen Asanas experimentieren (Bauchlage, Seitlage, Rückenlage, 4-Füßler, Skispringer, Umkehrhaltungen, sanfte Rückbeugen)
    Schulterbrücken (Setu Bandhasana) zur Entlastung und auch Kräftigung 

Vereinbare gerne einen Termin bei mir oder einer Fachperson deines Vertrauens. Ich darf keine Heilungsversprechen geben, aber es lohnt sich allemal, eigene Muster anzusehen und zu hinterfragen.